Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat weiter grossen Einfluss auf den Leistungssport. Vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris gibt es noch immer eine Debatte darum, ob russische und belarussische Sportler an dem Turnier teilnehmen dürfen. Der polnische Sportminister Kamil Bortniczuk schlug vor, dass die Athleten beider Länder dabei sein dürfen, die sich klar gegen den Krieg positionieren.
Sie könnten im Team der Flüchtlinge an den Start gehen, so der 40-Jährige. Seit 2016 gibt es ein Team aus Geflüchteten, dass bei den Olympischen Spielen dabei ist. Dabei geht es Bortniczuk weniger um den Status als Flüchtling, sondern mehr darum, dass die Athleten dieses Teams unter keiner Flagge antreten. «Das würde ein klares Signal in die Welt senden, dass nicht die Nationalität, sondern die Haltung zum Krieg das Kriterium ist, das entscheidet, ob jemand die Teilnahme am internationalen sportlichen Wettstreit verdient oder nicht», sagte er im März.
Auf diesen Vorschlag hat der Chef des russischen Ringerverbands, Michail Mamiaschwili, nun scharf reagiert. In einem Interview in Russland sagte er: «Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren.»
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte bereits den Weg für eine Wiederzulassung der Athleten aus Russland und Belarus frei gemacht. Dennoch gibt es starken Gegenwind aus mehreren Ländern, die sich für einen Ausschluss eben jener Sportler starkmachen. Polen zählt zu diesen Ländern.
«Diese ganze Situation entbehrt der geringsten Substanz», erklärte ein Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees auf Anfrage: «Die Position des IOC bleibt absolut unverändert.»
Im Gegensatz zu Mamiaschwili äussern sich andere Sportfunktionäre aus Russland zurückhaltend. Die Bildung einer solchen Flüchtlingsauswahl sei kein offizieller Vorschlag vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees, daher sei es «nicht besonders korrekt», das zu kommentieren, sagte die Duma-Abgeordnete und ehemalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Swetlana Schurowa. (nih/t-online)
Genau. Oder Lissabon, oder? Sind es nicht genau solche entlarvenden Aussagen, die die Denkweise der Russen darlegen? Sollen sie doch selbst eine grosskotz-Olympiade durchführen. An einer richtigen Olympiade zumindest will niemand mehr Russland dabei haben.