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Olympia 2024

Russe reagiert auf Olympia-Vorschlag: «Müssen wir auf Panzern nach Paris»

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Michail Mamiaschwili, Chef des russischen Ringerverbands, zeigt sich vom polnischen Vorschlag nicht erfreut.Bild: www.imago-images.de

«Dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren»: Russe reagiert auf Olympia-Vorschlag

Der polnische Sportminister hat vorgeschlagen, dass russische und belarussische Sportler als Flüchtlinge bei den Olympischen Spielen antreten. Aus Russland gibt es nun eine klare Reaktion.
20.06.2023, 07:4520.06.2023, 09:04
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Ein Artikel von
t-online

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat weiter grossen Einfluss auf den Leistungssport. Vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris gibt es noch immer eine Debatte darum, ob russische und belarussische Sportler an dem Turnier teilnehmen dürfen. Der polnische Sportminister Kamil Bortniczuk schlug vor, dass die Athleten beider Länder dabei sein dürfen, die sich klar gegen den Krieg positionieren.

Sie könnten im Team der Flüchtlinge an den Start gehen, so der 40-Jährige. Seit 2016 gibt es ein Team aus Geflüchteten, dass bei den Olympischen Spielen dabei ist. Dabei geht es Bortniczuk weniger um den Status als Flüchtling, sondern mehr darum, dass die Athleten dieses Teams unter keiner Flagge antreten. «Das würde ein klares Signal in die Welt senden, dass nicht die Nationalität, sondern die Haltung zum Krieg das Kriterium ist, das entscheidet, ob jemand die Teilnahme am internationalen sportlichen Wettstreit verdient oder nicht», sagte er im März.

Press conference of Kamil Bortniczuk in Warsaw, Poland - 27 Jan 2023 Kamil Bortniczuk, the Minister of Sport and tourism is seen at his headquarters during a press conference. A press conference of Mi ...
Polens Sportminister Kamil Bortniczuk.Bild: www.imago-images.de

Auf diesen Vorschlag hat der Chef des russischen Ringerverbands, Michail Mamiaschwili, nun scharf reagiert. In einem Interview in Russland sagte er: «Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren.»

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte bereits den Weg für eine Wiederzulassung der Athleten aus Russland und Belarus frei gemacht. Dennoch gibt es starken Gegenwind aus mehreren Ländern, die sich für einen Ausschluss eben jener Sportler starkmachen. Polen zählt zu diesen Ländern.

«Diese ganze Situation entbehrt der geringsten Substanz», erklärte ein Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees auf Anfrage: «Die Position des IOC bleibt absolut unverändert.»

Im Gegensatz zu Mamiaschwili äussern sich andere Sportfunktionäre aus Russland zurückhaltend. Die Bildung einer solchen Flüchtlingsauswahl sei kein offizieller Vorschlag vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees, daher sei es «nicht besonders korrekt», das zu kommentieren, sagte die Duma-Abgeordnete und ehemalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Swetlana Schurowa. (nih/t-online)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lafayet johnson
20.06.2023 08:43registriert Juli 2020
«Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren.»

Genau. Oder Lissabon, oder? Sind es nicht genau solche entlarvenden Aussagen, die die Denkweise der Russen darlegen? Sollen sie doch selbst eine grosskotz-Olympiade durchführen. An einer richtigen Olympiade zumindest will niemand mehr Russland dabei haben.
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Macca_the_Alpacca
20.06.2023 08:21registriert Oktober 2021
Was ist bloss mit dem Russischen Volk los? Ist es denn durch und durch verkommen und völlig vom Weg abgekommen?
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Hitsch
20.06.2023 08:14registriert April 2020
Wenn sie schon in Paris sind, dann können sie auf dem Heimweg gleich RK & Co mitnehmen...
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